Migräne
Bei der Migräne kommt es in Attacken zu mittel bis starke, häufig einseitig pochenden oder pulsierenden Kopfschmerzen. Typischerweise nehmen die Kopfschmerzen bei körperlicher Anstrengung an Intensität zu und sind häufig von Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit sowie Lichtscheue und Lärmempfindlichkeit begleitet. Bei einem Drittel der Patienten bestehen holokranielle Kopfschmerzen. Die Dauer der Attacken beträgt zwischen 4 und 72 Stunden. Menschen zwischen 20 und 50 Jahren sind besonders betroffen, Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Unterformen sind die Migräne ohne Aura und die Migräne mit Aura.
Die Aura ist ein häufiges, fokales neurologisches Symptom der Migräne, meistens sind visuelle Störungen, wie Gesichtsfelddefekte, helle gezackte Figuren, oder andere sensorische Wahrnehmungsstörungen, wie Taubheit oder Lähmung einer oder mehrerer Extremitäten oder im Gesicht zu beobachten; ebenso Sprachstörungen. Typischerweise entwickeln sich bei der Migräneaura die neurologischen Ausfälle langsam über 5-20 Minuten und sollten nicht länger als 60 Minuten anhalten. Sie tritt in etwa 15 bis 20 % der Migräneanfälle auf.
Die Diagnose basiert auf die ausführliche Anamnese und eine sorgfältige neurologische Untersuchung. Bei Kopfschmerzen mit ungewöhnlicher Symptomatik (z.B. Ausschluss einer Subarachnoidalblutung) und bei Kopfschmerzen mit persistierenden neurologischen oder psychopathologischen Auffälligkeiten sind Zusatzdiagnostiken und insbesondere eine Bildgebung
notwendig.
Migräneerklärung aus der Sicht der TCM:
Was der Schulmediziner mit Durchblutungsstörungen im Gehirn im Gefolge heftiger Gefäßkrämpfe und anschließender Erschlaffung erklärt, erklärt die chinesische Medizin als eine Blockade oder Stagnation von Qi, die durch unterschiedliche Gründe verursacht wird. Bei jedem Patienten wird je nach Schmerzort, den Meridianachsen, dem Schmerz-Charakter, innerer oder äußere pathogene Faktoren ein individuelles Therapiekonzept erstellt.