Ein Bandscheibenvorfall ist seltener die Ursache für Kreuzschmerzen (nur bei ca. 4% der Fälle), es kommt durch Druck auf die Nervenwurzeln durch das Bandscheibengewebe und/oder knöchernes Gewebe zu Schmerzen. Außerdem können Lähmungen und Gefühlsstörungen auftreten.
In etwa 90% der Fälle tritt ein Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelsäulenbereich auf. Die restlichen 10 Prozent verteilen sich vor allem auf die Halswirbelsäule und nur 0,2 Prozent betreffen die Brustwirbelsäule.
Es kann durchaus vorkommen, dass der Bandscheibenvorfall vorerst keine Beschwerden verursacht und es erst nach und nach zu Rückenschmerzen kommt. Bei einem Drittel der 30-jährigen Bevölkerung finden sich als Zufallsbefund in der bildgebenden Diagnostik (CT/MRT) ein Bandscheibenvorfall, ohne dass er bemerkt worden ist.
Jedoch treten oft plötzlich akute stechende Schmerzen im Bereich des Rückens auf. Diese Schmerzen entstehen dadurch, dass es sowohl bei einer Bandscheibenvorwölbung als auch bei einem Bandscheibenvorfall zur Komprimierung einer Nervenwurzel kommen kann. Dies erklärt auch die vorkommenden Sensibilitätsstörungen im Versorgungsbereich der durch den Bandscheibenvorfall gereizten Nervenwurzel.
Die Therapie des Bandscheibenvorfalls sollte zunächst immer konservativ (nicht-operativ) erfolgen, sofern keine gravierenden neurologischen Ausfälle vorhanden sind.
In unserer Praxis ist der Schwerpunkt die Schmerzbehandlung mit Akupunktur.
Die operative Therapie ist nur in wenigen Fällen nötig. zum Beispiel unumgänglich bei nachgewiesenem Bandscheibenvorfall mit eindeutig nachgewiesenen motorischen Ausfällen, Blasen- oder Darmstörungen. Dies ist sogar eine Indikation zur Notfall-OP innerhalb von 24 Stunden.